Trend 1: Vielfalt
Bis vor einigen Jahren war das Angebot an Naturkosmetik noch recht überschaubar. Mittlerweile hat sich das geändert. Magdalena Riekmann, Inhaberin der Naturkosmetik-Boutique Just Green Things in Wien: „Es sind unglaublich viele Marken auf den Markt gekommen. Die Wirkstoffe, die Texturen und die Düfte sind vielfältig, und jeder kann hier seinen Favoriten finden.“
Trend 2: Entwicklung in die Breite
Während bis vor Kurzem Naturkosmetik hauptsächlich in Reformhäusern und Naturparfümerien zu finden war, ist jetzt eine deutliche Entwicklung in die Breite zu sehen, beobachtet Doris Brandhuber, Entwicklerin der Naturkosmetik-Haarpflegelinie Less is More: „Drogeriemärkte entwickeln zunehmend eigene, zertifizierte Naturkosmetik-Linien.“ Bestes Beispiel: Bi Good von Bipa. Und: „Viele Anbieter positionieren sich jetzt auch klarer am Markt.“ Es gibt mittlerweile Naturkosmetik u.a. im Mass Market-, Premium- oder Spa-Bereich.
Trend 3: HighTech
Naturkosmetik kann zunehmend mehr, als „nur“ natürlich zu sein. „Funktionalität wird immer wichtiger. Es kommen Hightech-Wirkstoffe zum Einsatz, wie Stammzellen-Extrakte oder moderne biotechnologische Wirkstoffe“, erklärt Doris Brandhuber. Ihr jüngster Coup: Das Less is More Phytonutrient Hairroot Serum mit Uttwiler Spätlauber Apfelstammzellen und Erbsensprossen-Extrakt – das Ergebnis mehrjähriger wissenschaftlicher Forschungsarbeit.
Trend 4: Probiotika
Schon vor ein paar Jahren aufgekommen, ist bei diesem Trend noch immer kein Ende in Sicht. Auf unserer Haut leben zahlreiche „gute“ Bakterien. Sie halten die natürliche Barrierefunktion aufrecht, wirken beruhigend und beugen frühzeitigen Alters-erscheinungen vor. Genau diese Bakterien, hauptsächlich Lactobazillen, werden gezielt in Naturkosmetik eingesetzt, etwa bei Bioemsan, Annemarie Börlind und Esse Organic Skincare. Letztere sorgte mit ihrem Probiotic Serum für Furore: Es enthält pro Milliliter etwa eine Milliarde Lactobazillen.
Trend 5: Außergewöhnliche Haptik
„Ein großer Trend sind hochwertige Texturen bei Emulsionen und interessante Galeniken“, erklärt Doris Brandhuber. Als Beispiel für Letzteres nennt sie den Cucumber Water Stick von Ilia. Das Produkt versteht sich als wasserbasierter, feuchtigkeitsspendender, kühlender Toner – formuliert in Stick-Form!
Trend 6: Natürliche Mundhygiene
Die meisten konventionellen Zahnpflegemittel enthalten eine Fülle synthetischer Inhaltstoffe. „Natürliche Produkte setzen u.a. auf die Wirkung von Kräutern und ätherischen Ölen, um vor Karies zu schützen, die Mundflora gesund zu erhalten und den Atem zu erfrischen“, sagt Christa Wolff-Staudigl. Neuester Coup: Zahnpflege mit Bernsteinpulver, etwa von der Marke Phytopharma.
Trend 7: Nachhaltigkeit bei Verpackungen
Innen hui, außen pfui? Immer mehr Labels setzen auf umweltschonende Verpackungslösungen. Bei Bi Good von Bipa werden alle Flaschen und Faltschachteln aus 100 Prozent, alle Tuben aus 60 Prozent Recyclingmaterial hergestellt. Rivelles, das Label aus dem Wienerwald, setzt auf Bio-Kunststoffverpackungen: Der braune Kunststoff mit sichtbaren Holzspänen wird aus Abfällen der Holzindustrie hergestellt und verbraucht bis zu 50 Prozent weniger Erdöl gegenüber konventionellen Verpackungen.
Trend 9: Natürliche Männerpflege
Naturkosmetik war lange weiblich dominiert. Jetzt entdecken auch die Herren der Schöpfung die Kraft der Natur und es entstehen immer mehr kleine, aber feine Linien. Besonders gelungen ist etwa die österreichische Serie SA.AL&CO, die mit stylischer Alu-Verpackung, multifunktionalen Texturen und frischem Duft punktet.
Trend 10: vegan
„Dieser Trend setzt sich weiter fort“, weiß Doris Brandhuber. Vegane Pflege für Haut und Haar kommt ohne tierische Inhaltsstoffe wie Honig, Bienenwachs, Milch oder Seidenpuder aus. Der Begriff dient mittlerweile (auch) als wertvolles Verkaufsargument in der Werbung. Wobei: Schätzungen zufolge sind 60 bis 80 Prozent aller Naturkosmetika ohnehin vegan.